|
Bridget Fonda Articles - Bild und Funk
Nesthaekchen auf Erfolgskurs
|
Das Talent wurde ihr in die Wiege gelegt: Bridget Fonda (31) kommt aus einer
legendaeren Schauspielerfamilie mit Talent und Skandalen: Ihr Grossvater
Henry Fonda spielte jahrzehntelang den edlen aufrechten Amerikaner, zu
Hause war er dagegen ein Tyrann. Ihr Vater Peter drehte den Kultfilm
"Easy Rider", verschwand jedoch danach in der Versenkung um Biogemuese
anzubauen. Tante Jane Fonda demonstrierte erst lautstark fuer die Frauenrechte
und dann gegen den Vietnamkrieg, bis sie dann als Aerobic-Lehrerin zur
Vorturnerin der Nation wurde.
Aus einem solchen Umfeld kommen eher Prominentenkinder mit Drogenproblemen
als erfolgreiche Jungschauspieler. Umso erstaunlicher die Karriere von Bridget
Fonda, die ihren Erfolg nicht auf die Familienbande zurueckfuehrt:"Ich glaube,
dass ich es auch ohne den Namen so weit gebracht haette. Das Gerede ueber
Vitamin B ist Unfug. Wenn du schlecht bist, fliegst du aus dem Team - auch
wenn du Fonda heisst."
Nach vier Jahren Schauspielschule - "da wurde ich besonders hart rangenommen",
arbeitete sie sich in Nebenrollen hoch, vom Opernfilm "Aria" bis zu Francis Ford
Coppolas "Der Pate, Teil III".
Aber erst die Rock'n'Roll-Komoedie "Singles" (1992) brachte den Durchbruch.
Danach konnte sie endlich ihre Bandbreite beweisen. In "Codename: Nina"
(Neuverfilmung des franzoesichen Krimis "Nikita") spielte sie eine drogenabhaengige
Moerderin, in "Zwei Millionen Dollar Trinkgeld" eine verliebte Kellnerin im
Schnellimbiss. Gerade dreht Bridget Fonda, die seit drei Jahren mit Schauspielkollege
Eric Stolz zusammenlebt, die Grossproduktion "City Hall" mit Al Pacino.
Den ganz grossen kommerziellen Erfolg landete die fleissige Fonda (knapp 20 Filme
in 8 Jahren) zwar bisher nicht, am naechsten kam aber "Weiblich, ledig, jung sucht..."
In dem Psychothriller von 1992 nimmt sie eine Untermieterin (Jennifer Jason Leigh) in ihre
Wohnung, mit der sie schnell eine innige Freundschaft schliesst. Was sie nicht ahnt: Ihre
Mieterin ist geistig verwirrt und beginnt die scheinbare Idylle mit brutalsten Mitteln gegen
die Aussenwelt zu verteidigen. Ein Alptraum beginnt.
(Tobias Kessler, Bild+Funk 1996)
|
|