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Bridget Fonda Articles - Kino
Fonda, die Dritte
(aus der Zeitschrift Kino Ausgabe 5/93)
Wer sie (immer noch) nicht kennt, mag vielleicht spoettisch die Mundwinkel verziehen und fragen:
"Was noch 'ne Fonda vor der Filmkamera? Die hat doch bestimmt ihren Namen benutzt um den Fuss in
die Studiotuer zu klemmen." Logisch, dass man sofort Kluengelei vermutet. Aber wer Bridget Fonda
in einem ihrer Filme gesehen hat, der weiss, dass sie der Unterstuetzung ihrer Verwandschaft nicht
bedarf - sie hat naemlich massenweise Talent. Dabei wollte Bridget eigentlich Malerin werden; sie
war selbst der Meinung, dass es genug Schauspieler in ihrer Familie gibt: Opa Henry, Papa Peter
und Tante Jane haben die Qualitaetslatte schliesslich sehr hoch angelegt. Doch als Bridget
(geb. 27.1.64) an der Highschool in einer Theaterproduktion auftrat, schlug die Erbmasse voll zu -
sie fand Geschmack an der mimischen Kunst und stellt mittlerweile die dritte Generation Fondascher
Filmstars. Und das sehr erfolgreich. Nach einer vierjaehrigen Ausbildung an dem Lee Strasberg-
Institut debuetierte sie 1986 in dem Episodenfilm "Aria". Fuer ihr Portraet des Callgirls Mandy
Rice-Davids in "Scandal" bekam Bridget 1989 eine Golden Globe Nominierung. Und das wird bestimmt
nicht ihre letzte Auszeichnung bleiben. In Aussehen und Ausdruck aeusserst wandlungsfaehig zeigt
sich Bridget durch ihre schon beachtliche Filmographie: quirlig-albern in "Shag", verrucht sexy
in "Scandal" und "Strapless", taff und modern in "Weiblich, ledig, jung sucht...", maedchenhaft,
aber eigenwillig in "Singles" und wahrscheinlich sehr, sehr gefaehrlich in ihrem naechsten Film
"Point of no Return", dem amerikanischen Remake des franzoesichen Thrillers "Nikita". Also: Fonda
ist ein guter Name fuer eine Schauspielerin, aber Bridget koennte genausogut Mueller heissen -
Qualitaet setzt sich durch!
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